Stadttaubenhilfe- und Management ist vielfältig und umfasst mehr als verletzte Tiere päppeln oder die Aufzucht von Küken.
Unsere Schwerpunkte setzen wir dort, wo wir sofort und nachhaltig eine Verbesserung erzielen können – Eiertausch an wilden Brutstätten, Pflege kranker und verletzter Stadttauben sowie Aufklärung, Beratung und Öffentlichkeitsarbeit.
Trotz des Fokus auf diese Themen behalten wir aber immer auch zukünftige nachhaltige Lösungsmöglichkeiten, die uns unserem Ziel ein kleines Stückchen näher bringen, im Blick.
Populationsmanagement
Die Populationskontrolle mittels Eiertausch bei Stadttauben ist die wichtigste Säule unserer Arbeit. Jedes geschlüpfte Ei bedeutet eine potentielle Vergrößerung des Taubenbestands und somit auch des Tierleids.
Durch regelmäßiges Tauschen der echten Eier gegen Attrappen beugen wir dem vor und tragen somit bei, die Taubenpopulation in Frankfurt zu verringern. Der Eiertausch erfolgt an sogenannten wilden Brutstätten, bspw. in Parkhäusern, auf Balkonen oder U-Bahn Stationen.
Seit Januar 2022 konnten wir bereits über 1500 Eier tauschen und somit einen wichtigen Beitrag zum Populationsmanagement leisten.
Beratung & Aufklärung
Das gängige Wissen über Tauben ist seit Generationen geprägt von Falschinformationen und Mißverständnissen.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, durch respektvolle und verständnisvolle Aufklärung Vorurteile aufzubrechen. Wir möchten Ängste nehmen und gleichzeitig ein Bewusstsein und Verständnis für die Stadttaube schafffen und fördern. Wir nehmen Ängste und Sorgen unserer Mitmenschen ernst und versuchen Lösungsansätze zu finden, die sowohl Mensch als auch Tier entgegenkommen und das Miteinander von Taube und Mensch verbessern.
Aufzucht sowie Pflege kranker und verletzter (Stadt-)Tauben
Tauben sind in ihrem Lebensraum und durch ihre menschennahe Lebensweise vielen Gefahren ausgesetzt und erleiden häufig Verletzungen durch Unfälle.
Sowohl Tiere mit leichten als auch schwerden Verletzungen, aber auch an taubenspezifischen Krankheiten erkrankte und geschwächte Tiere finden den Weg zu uns. In enger Zusammenarbeit und im Austausch mit unseren Tierärzten sowie anderen Stadttaubenhilfen unterstützen wir die Tiere, sofern möglich, bei ihrer Genesung.
Auch gehört die Aufzucht verwaister oder zu früh aus dem Nest geplumpser Küken und Jungtiere zu unserer Arbeit – etwa 70% unserer Pfleglinge sind jünger als 8 Wochen.
Entschnürung und Vorsorge
Da Tauben viel auf den Beinen sind und „schuppige“ Füße haben, verfangen sie sich schnell in herumliegen Haaren, Fäden und ähnlichem. Diese schnüren sich mit der Zeit immer fester um die Zehen, was am Ende dazu führt, dass Gliedmaßen sich sehr schmerzhaft entzünden und oft sogar absterben.
Wir machen regelmäßig Rundgänge in der Frankfurter Innenstadt, halten Ausschau nach verschnürten Tieren und sichern diese. Eine Entschnürung erfolgt je nach Schwere direkt vor Ort, in einer Pflegestelle oder bei einem vogelkundigen Tierarzt.